Zivilcourage an der Sophie-Opel-Schule (Rüsselsheim)
- Besarta
- Feb 7
- 2 min read
Updated: 1 day ago
Ein Workshop macht Schule – für mehr Verantwortung

Rüsselsheim, 06.02.2024
Wie lässt sich gesellschaftliche Teilhabe fördern und junge Menschen darin bestärken, Verantwortung zu übernehmen? Diese Leitfrage stand im Zentrum unseres theaterpädagogischen Bildungsformats „Alltagshelden – Zivilcourage erleben“, das der Tuğçe Albayrak e. V. an der Sophie‑Opel‑Schule, einer kooperativen Gesamtschule in Rüsselsheim, umgesetzt hat.
Die Sophie‑Opel‑Schule ist eine moderne Ganztagsschule mit rund 1.040 Schüler:innen, die alle Bildungsgänge – von der Mittelstufe bis zum gymnasialen Zweig – unter einem Dach vereint. Sie setzt auf individuelle Förderung, inklusive Lernräume und eine gelebte demokratische Schulkultur. Dieses engagierte, vielfaltsorientierte Umfeld bot ideale Voraussetzungen, um Zivilcourage nicht nur zu thematisieren, sondern für die Jugendlichen konkret erlebbar zu machen. Koordiniert wurde der Workshop von Jasmin Mirshahidi, die sich bereits im Vorfeld mit Nachdruck für eine Umsetzung stark gemacht hatte.
Interaktive Demokratieförderung im Schulalltag
Geleitet wurde der Workshop von Doğuş Albayrak, Tobias Varennes und Ulrike Fischer – einem interdisziplinären Team mit ausgewiesener Expertise in Theaterpädagogik, politischer Bildung und erinnerungskulturellem Engagement. Ziel des Formats war es, Zivilcourage nicht nur kognitiv zu vermitteln, sondern als ganzheitliche Kompetenz erfahrbar zu machen. Die Teilnehmenden wurden gezielt darin bestärkt, gesellschaftliche Verantwortung als etwas zu begreifen, das sich im Alltag konkret und wirksam entfalten kann. Mit theaterpädagogischen Methoden entwickelten sie Szenen aus ihrer Lebensrealität, reflektierten soziale Konflikte und trainierten Handlungssicherheit in schwierigen Situationen. Dabei ging es um mehr als nur Wissen: Es ging um die Entwicklung sozial-emotionaler Kompetenzen – etwa das bewusste Einsetzen deeskalierender Körpersprache, das Überwinden von inneren Hemmschwellen und das Übernehmen von Verantwortung – analog wie digital.
Zivilcourage bleibt – wenn sie erlebt wird
Der Workshop hat Wirkung hinterlassen – tiefgreifend, vielschichtig und nachhaltig. Nicht nur bei den teilnehmenden Jugendlichen, sondern auch im pädagogischen Umfeld der Schule. Lehrkräfte zeigten sich beeindruckt von der Ernsthaftigkeit der Auseinandersetzung, der Offenheit in den Gesprächen und dem respektvollen Miteinander, das während des gesamten Tages spürbar war. Was als einzelner Projekttag begann, wurde zu einem Katalysator für Haltung und Perspektivwechsel.
Empathie, Mitgefühl und Verantwortungsbewusstsein wurden nicht bloß besprochen – sie wurden durch die Arbeit an realen Alltagssituationen erfahrbar, körperlich verankert und emotional verknüpft. Die Jugendlichen entwickelten ein geschärftes Bewusstsein für ihre eigene Rolle im sozialen Gefüge und zeigten die Bereitschaft, Verantwortung aktiv zu übernehmen – im Schulkontext wie im Alltag.
Die Rückmeldungen aus dem Kollegium machen deutlich: Der Workshop war kein isoliertes Ereignis, sondern ein wirksamer Impuls mit Langzeitpotenzial. Aus einem Format der Demokratieförderung entstand eine Haltungsgemeinschaft – innerhalb der Klasse, mit Ausstrahlung auf die Schulgemeinschaft und darüber hinaus. Was bleibt, ist mehr als eine Erinnerung: gelebte Zivilcourage, verankert im Selbstverständnis junger Menschen. Sie blieb nicht Theorie, sondern wurde im Workshop zur Praxis – ein Raum, in dem Jugendliche Haltung entwickelten, Handlungssicherheit gewannen und ihre Rolle in der demokratischen Gesellschaft reflektierten.
Ansprechpartnerin: Besarta Velija
Projektkoordination Alltagshelden
b.velija@tugcealbayrak.net | +49 151 265 866 05
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