Zivilcourage lernen. Demokratie leben. Theaterpädagogik am Adorno-Gymnasium (Frankfurt)
- Besarta

- Sep 16
- 3 min read
Updated: Oct 31
Theaterpädagogik als Schlüssel zur Demokratieförderung
Frankfurt am Main, 17.09.2025
Gerade in der Pubertät sind soziale Unsicherheiten, Loyalitätskonflikte und die Suche nach Zugehörigkeit allgegenwärtig. Der Workshop schuf einen geschützten Raum, in dem sich Schüler:innen mit genau diesen Themen ehrlich und kreativ auseinandersetzen konnten – jenseits von Leistungsdruck und Noten. In Gruppenübungen und Rollenspielen erlebten sie, wie man klar Nein sagt, wie man anderen beisteht, ohne sich selbst zu verlieren, und wie Mut auch in Zweifeln oder einem einfachen „Ich sehe dich“ liegen kann. Besonders eindrücklich war dabei die Erkenntnis: Zivilcourage beginnt nicht mit heroischen Gesten – sondern mit kleinen, bewussten Entscheidungen im Alltag.
Theaterpädagogik als Spiegel für Zivilcourage
Gemeinsam mit einem unserer interdisziplinären Teams – Doğuş Albayrak, Tobias Varennes und Can Kusku – arbeiteten die Achtklässler:innen in szenischen Übungen an konkreten Alltagskonflikten: Mobbing, gruppendynamische Spannungen oder das Schweigen bei beleidigenden Inhalten im digitalen Raum. Sie gestalteten Szenen aus ihrem Lebensumfeld, übten deeskalierende Körpersprache, empathisches Eingreifen und Perspektivwechsel. Reflexionen und Improvisationen halfen, Zivilcourage nicht als abstrakte Forderung, sondern als erlebbare Fähigkeit zu begreifen.
Die 27 Schüler:innen der Klasse 8c, begleitet von Lehrerin Sevim Savas, zeigten Offenheit, Reflexionsfähigkeit und ein großes Maß an Empathie. Durch das körperlich erfahrbare Lernen konnten sie sich intensiv mit sozialen Dynamiken auseinandersetzen und neue Handlungsoptionen ausprobieren. Der Workshop ermöglichte es den Jugendlichen, soziale Situationen nicht nur zu reflektieren, sondern zu spüren, was es bedeutet, Haltung zu zeigen, Grenzen zu setzen und Verantwortung zu übernehmen.
Impulse für die Schulkultur
Was bleibt, ist mehr als ein Rollenspiel. Die Jugendlichen nahmen aus dem Workshop nicht nur Impulse für das soziale Miteinander mit, sondern auch ein neues Gefühl für Selbstwirksamkeit. Viele entdeckten Seiten an sich, die im Schulalltag oft unbemerkt bleiben: Körpersprache als Ausdruck innerer Haltung, Mut als alltägliche Ressource, Menschlichkeit als ein Übungsfeld. In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt nicht selbstverständlich ist, setzte dieser Tag ein klares Zeichen: Verantwortung beginnt in der Begegnung – und Zivilcourage wächst dort, wo junge Menschen erleben dürfen, dass ihre Stimme zählt.
Ein besonderer Moment: Fotoshooting für den Frankfurter Kalender
Besonders war dieser Workshop auch durch den Besuch des Amtes für multikulturelle Angelegenheiten (AmKa), das den Workshop medienwirksam begleitete. Im Rahmen eines Fotoshootings für den Frankfurter Kalender 2026 dokumentierte das AmKa eindrucksvoll, wie junge Menschen in der Auseinandersetzung mit Ausgrenzung, Mut und Verantwortung über sich hinauswachsen können. Der Workshop wurde so nicht nur zu einem pädagogischen Erlebnis, sondern auch zu einem sichtbaren Zeichen für Vielfalt, Respekt und demokratisches Miteinander an Frankfurter Schulen.
Das Adorno-Gymnasium – Bildung mit Haltung
Das Adorno-Gymnasium, benannt nach dem Frankfurter Philosophen Theodor W. Adorno, versteht sich als Ort kritischer Bildung, demokratischer Teilhabe und wertschätzender Gemeinschaft. Mit einem gesellschafts- und geisteswissenschaftlichen Schwerpunkt, einem starken Ganztagsprofil und einer Schulvereinbarung, die das soziale Miteinander bewusst gestaltet, schafft die Schule Räume für Persönlichkeitsentwicklung, Perspektivvielfalt und aktives Engagement. Programme zur Demokratieförderung, Inklusion und individuellen Stärkung ergänzen das schulische Leitbild – der Workshop „Alltagshelden – Zivilcourage erleben“ fügte sich ideal in dieses Profil ein.
Ein Dank an unsere Förderpartnerschaften
Ein herzlicher Dank gilt der Miriam Kaldenbach Stiftung sowie dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmKa), deren finanzielle Förderung den Workshop ermöglicht hat. Dank dieser Unterstützung konnte ein weiterer wertvoller Beitrag zur Demokratieförderung und Persönlichkeitsstärkung an Frankfurter Schulen geleistet werden.
Ansprechpartnerin: Besarta Velija
Projektkoordination Alltagshelden
b.velija@tugcealbayrak.net | +49 151 265 866 05









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