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Haltung zeigen in Steinau – Theaterpädagogik als Weg zu mehr Zivilcourage an der Brüder-Grimm-Schule (Steinau)

Theater schafft Mut – Jugendliche entdecken Zivilcourage neu


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Rund 25 Schüler*innen der  8. Hauptschulklasse der Brüder-Grimm-Schule zeigten Haltung durch spielerische Szenen.


Steinau, 30.09.2025


Wie gelingt es, Haltung zu zeigen, wenn andere wegsehen? Wie können junge Menschen lernen, Konflikte mutig, empathisch und verantwortungsvoll zu gestalten? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Schüler:innen der 8. Hauptschulklasse der Brüder-Grimm-Schule in Steinau im Rahmen des theaterpädagogischen Workshops „Alltagsheld:innen – Workshop für Zivilcourage“. Begleitet wurde das Projekt von Klassenlehrerin Annemarie Schneider und dem Koordinator Lorik Hodja. An einem intensiven Workshoptag tauchten die Jugendlichen in die Welt des Theaters ein und fanden darin einen geschützten Raum, um soziale Erfahrungen zu reflektieren, neue Perspektiven einzunehmen und demokratische Werte körperlich erfahrbar zu machen.


Theaterpädagogik als Erfahrungsraum für Zivilcourage

Unter der Leitung der Theaterpädagog:innen Doğuş Albayrak, Tobias Varennes und Raphael Torro Quientero entwickelten die rund 25 Schüler:innen Szenen aus ihrem eigenen Alltag: Streit in der Clique, Ausgrenzung im Klassenchat, Mobbing in den sozialen Medien oder das Schweigen, wenn jemand ungerecht behandelt wird. Mit Methoden des Improvisations- und Forumtheaters näherten sie sich diesen Situationen spielerisch und erprobten, wie sie in Zukunft mutiger und bewusster handeln können. Dabei wurde deutlich: Zivilcourage beginnt nicht mit großen Gesten, sondern im Kleinen – mit Wahrnehmen, Einfühlen und Handeln.



Ein Workshop mit Wirkung

Der Workshop bot den Jugendlichen Raum, über eigenes Verhalten nachzudenken und neue Formen des Miteinanders auszuprobieren. Viele entdeckten dabei ungeahnte Seiten an sich – Mut, Kreativität und Verantwortungsbewusstsein. In den Reflexionsrunden berichteten Teilnehmende, dass sie nun genauer hinschauen, wenn andere Hilfe brauchen, und dass man auch ohne laute Worte Haltung zeigen kann. Das körperlich erfahrbare Lernen machte deutlich: Demokratie ist nichts Abstraktes, sondern eine Haltung, die sich im Alltag üben lässt.


Impulse für die Schulkultur

Die Namensgebung der Schule verweist auf die berühmten Märchensammler Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, die einen Teil ihrer Jugendzeit in Steinau verbrachten. Die Brüder-Grimm-Schule, geprägt durch Vielfalt und Gemeinschaftssinn, bot für den Workshop den idealen Rahmen. Unterschiedliche Perspektiven, Sprachen und Lebenswelten wurden sichtbar und als Stärke erfahrbar. Im gemeinsamen Spiel entstand Raum für Dialog, Empathie und Verantwortung – das Klassenzimmer wurde zum Resonanzraum demokratischer Bildung. Die entstandenen Szenen zeigten eindrucksvoll, dass Demokratie nicht nur gelehrt, sondern gelebt werden kann – durch Begegnung, Zuhören und gegenseitigen Respekt.


Theater als Spiegel gelebter Demokratie

Der Workshop in Steinau verdeutlichte erneut, wie wirkungsvoll Theaterpädagogik als Methode demokratischer Bildung ist. Sie schafft Erfahrungsräume, in denen Jugendliche auf Augenhöhe lernen, Unsicherheiten auszuhalten, eigene Standpunkte zu finden und Verantwortung zu übernehmen. Gefördert wurde das Projekt durch das Hessische Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz (HMI). Für die Brüder-Grimm-Schule bleibt der Workshop ein wertvoller Impuls, Theaterarbeit dauerhaft als Bestandteil sozialer und demokratischer Schulentwicklung zu verankern.



Ansprechpartnerin: Besarta Velija

Projektkoordination Alltagshelden

b.velija@tugcealbayrak.net | +49 151 265 866 05


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