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Schüler*innen der Gesamtschule Obersberg (Bad Hersfeld) entdecken Zivilcourage im Theaterprojekt

Theater bewegt – Jugendliche übernehmen Haltung


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Schüler*innen der Gesamtschule Obersberg erproben Zivilcourage im Theaterprojekt


Bad Hersfeld, 21.10., 28.10. und 04.11.2025


Mut zeigen, wo andere schweigen – und Verantwortung übernehmen, wenn Wegsehen einfacher wäre. Mit dieser Leitfrage starteten 28 Schülerinnen der 8. Klasse der Gesamtschule Obersberg in den theaterpädagogischen Workshop „Alltagsheld:innen – Workshop für Zivilcourage“. Begleitet von Lehrerin Frau Schaub und Koordinator Özgür Kutluay beschäftigten sie sich an drei Projekttagen – 21.10., 28.10. und 04.11.2025 – mit den Themen Zivilcourage, Empathie und sozialer Verantwortung. Der Workshop lud die Jugendlichen dazu ein, den eigenen Alltag neu zu betrachten: Wo beginnt Ungerechtigkeit? Wie fühlt sich Ausgrenzung an? Und wie kann jede einzelne Haltung zeigen – in der Klasse, im Chat, auf dem Schulhof?


Theater als Trainingsfeld für Mut und Mitgefühl

Unter der Leitung der Theaterpädagog:innen Doğuş Albayrak, Tobias Varennes und Raphael Philippe Toro Quientero verwandelte sich der Klassenraum in eine kreative Bühne für gelebte Demokratie. Die Schüler*innen entwickelten Szenen aus ihrer Lebenswelt – Streit im Freundeskreis, digitale Konflikte in sozialen Medien, das Gefühl, allein gegen viele zu stehen. Mit Methoden des Improvisations- und Forumtheaters schlüpften sie in verschiedene Rollen, wechselten Perspektiven und entdeckten, wie aus Unsicherheit Handlungsfähigkeit werden kann.

Das Besondere: Nicht nur das Was, sondern das Wie stand im Mittelpunkt. Körpersprache, Stimme und Emotion wurden zu Werkzeugen, um Haltung sichtbar zu machen, auch ohne Worte. So erfuhren die Jugendlichen, dass Zivilcourage kein großes Heldentum braucht, sondern Bewusstsein, Empathie und den Mut, hinzuschauen.



Raum für Selbstwirksamkeit und neue Erfahrungen

In den Reflexionsphasen wurde deutlich, wie stark Theater als Erfahrungsraum wirkt. Viele Schülerinnen beschrieben, dass sie sich selbst neu erlebt haben, und zwar mutiger, kreativer, klarer in ihren Entscheidungen. Die Workshops eröffneten nicht nur neue Ausdrucksmöglichkeiten, sondern förderte auch den Teamgeist und die gegenseitige Achtsamkeit in der Klasse. Solche Momente zeigen: Demokratie lebt von Beteiligung und die beginnt im Klassenzimmer.


Impulse für eine lebendige Schulkultur

Die Gesamtschule Obersberg setzt mit diesem Projekt ein starkes Zeichen für gelebte Wertevermittlung und soziales Lernen. Das Zusammenspiel aus Theater, Reflexion und Alltagsbezug machte sichtbar, wie Lernen jenseits von Noten aussehen kann: kreativ, emotional und gemeinschaftlich. Die Workshops förderten die Offenheit, Vielfalt und das gegenseitige Verständnis und damit zentrale Pfeiler einer demokratischen Schulkultur. So wurde das Theater nicht nur zur Bühne für Szenen, sondern zu einem Ort echter Begegnung: ein Raum, in dem Mut, Empathie und Verantwortung keine abstrakten Begriffe bleiben, sondern spürbar werden.


Theaterpädagogik als Zukunftskompetenz

Die Workshops an der Gesamtschule Obersberg zeigen eindrücklich, wie Theaterpädagogik Jugendliche auf eine komplexe Welt vorbereitet, etwa durch die Förderung von Selbstreflexion, Kommunikationsfähigkeit und kritischem Denken. Es wurde deutlich, dass ästhetische Bildung ein zentraler Baustein demokratischer Entwicklung ist: Sie stärkt junge Menschen darin, ihre Stimme zu finden und sie zu nutzen. Gefördert wurde das Projekt durch die Partnerschaften für Demokratie im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Für die Gesamtschule Obersberg bleibt es ein inspirierender Impuls, Theaterarbeit dauerhaft als Motor sozialer und demokratischer Bildung zu verankern.



Ansprechpartnerin: Besarta Velija

Projektkoordination Alltagshelden

b.velija@tugcealbayrak.net | +49 151 265 866 05


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